13. Januar 2016

Die Verwandlung

Die Verwandlung

 

 

Er sah sie an, während er sich leise anzog. Sie lag, immer noch zusammengerollt wie eine Katze auf der einen Seite des breiten Bettes. Neben sich, noch deutlich sichtbar, die Kuhle, die sein Körper gebildet hatte, und die immer noch feucht war. Die Nacht war schwül und warm, wie all die letzten Nächte, und zu dem Schweiß, den man in solchen Nächten selbst dann verbreitet, wenn man nichts anderes tut als schlafen, kamen noch die Ausdünstungen und Düfte, die man verströmt und die Körperflüssigkeiten, die man verliert, wenn man sich lange und intensiv liebt, wenn man nicht genug voneinander bekommen kann, wenn man gierig und hemmungslos erobern und besitzen will und alles daran setzt, sich und den Partner glücklich zu machen. Sie hatten sich in der Tat lange und intensiv geliebt und sie hatten, bei Gott, viel Schweiß abgesondert, er und das schwarze Mädchen, das nun tief schlief, sich von all den Anstrengungen der Nacht erholte und nicht ahnte, dass er sie gleich verlassen würde. Sie hatten sich geliebt, wie sich nur zwei Menschen lieben können, die sich wie durch ein Wunder gefunden hatten und urplötzlich spürten, dass sie füreinander bestimmt waren. Und dennoch war es das Beste, sie zu verlassen, das Beste, was er für sich und auch für sie tun konnte, dachte er, während er zum Waschbecken ging, sich die Augen kurz auswusch und den Mund ausspülte. Natürlich war er auch müde und hätte gerne bis in den Vormittag hinein geschlafen, so wie sie es wohl tun würde, aber es ging nicht. Er war schon immer gut darin, rechtzeitig aufzuwachen, auch ohne Wecker. Aber an diesem Tag, der die Sonne noch nicht gesehen hatte, brauchte er diese Fähigkeit gar nicht, weil er die ganze Nacht kein Auge zugemacht hatte, weil er zu aufgeregt zum Schlafen war, weil er sich lange überlegt hatte, ob es fair wäre, sie einfach allein in dem Motel aufwachen zu lassen, sie sich selbst zu überlassen nach all den schönen Stunden oder ob er doch lieber mit dem Weggehen warten sollte, bis sie wach war. War es nicht eine Gemeinheit, zuzulassen, dass sie völlig überrascht feststellte, dass Platz neben ihr leer war und dass sie vergeblich warten würde, dass er aus dem Bad käme? Erst allmählich würde sie merken, dass auch sein Gepäck weg war. Sie würde voller Unruhe aufstehen, zum Fenster gehen und sehen, dass auch das Auto nicht mehr vor der Tür des Motels stand. Sie würde erst hoffen, er wolle sie mit einem besonderen Frühstück überraschen, sich aber zugleich fragen, warum er sein Gepäck mitgenommen habe. Aber spätestens, wenn sie das Geld sehen würde, das er gleich auf den Nachttisch deponieren würde, spätestens dann, wüsste sie Bescheid. Die Vorstellung, dass sie dann sehr traurig wäre, trieb ihn um, aber vielleicht wäre sie auch nur ein kleines bisschen traurig, würde ein paar Tränen vergießen, sich vielleicht ärgern, weil sie wieder allein war und sich überlegen müsste, wie sie von hier weg kam. Vielleicht würde sie die ganze Sache, die ganze kurze Beziehung, diese seltsame Affäre, sogar schon bald vergessen. Sie war ja kleine Affären gewohnt, es war ja nichts Besonderes, dass sie mit einem fremden Mann zusammen war. Nein, das bestimmt nicht, dachte er weiter, nach all dem, was zwischen ihnen beiden geschehen war. Nach all den Worten, wie sehr sie ihn liebe, wie sehr sie ihn brauche, nach all den Beweisen, den ihr schmaler Körper zu geben imstande war, aber auch nach all den Geschenken, die sie so glücklich gemacht hatten. Vor allem aber, nach diesen wunderschönen, gemeinsamen Stunden, die leider viel zu kurz und viel zu schnell vergangen waren. Er war sich ziemlich sicher, dass sie bestimmt noch lange an ihn denken würde, an dieses seltsame Abenteuer, an diese Verwandlung eines Menschen, denn auch er würde an sie denken, sein ganzes Leben lang, da war er sich absolut sicher, denn was er mit diesem jungen Mädchen erlebt hatte, war einmalig, war einzigartig und würde sich nie, nie mehr in seinem Leben wiederholen.

 

Und trotz allem war dieser Abschied, so wie er ihn geplant hatte, das Beste für sie beide. Jetzt gleich einfach still und leise zu gehen, nachdem er alles geregelt hatte. Das Zimmer war schon im Voraus bezahlt, fast das ganze Bargeld, das er noch hatte, lag nun auf dem Nachttisch, dazu ein kleiner Zettel. «I will never, never forget you. You are the best what I got in my life, but I have to leave and fly back home and this is the best way to do it, otherwise I would die. I love you from all my heart and will never forget you, my dear Amy!» Er hasste Abschiede, er hasste sie wegen der Tränen, die vergossen wurden und wegen der Versprechungen, die dann doch nicht eingehalten wurden. Besser ein harter, fairer Schnitt, als dieses Gesülze und Geflenne und dieses «komm bald wieder, vergiss mich nicht, schreibe mir, ruf mich an, versprich mir, dass du wiederkommst.» Vergessen würde er sie sicher nicht, aber alles andere könnte er nicht versprechen. Sie würden sicher nie mehr in diesem Leben zusammenkommen und all diese Möglichkeiten der Kommunikation waren sinnlos, weil sie den Trennungsschmerz nur hinauszögerten. Was würde es nützen, zu telefonieren oder zu skypen oder sich endlose e-mails zu schreiben, von Briefen ganz zu schweigen. Das Einzige, was er von ihr wollte, wäre mit ihr zu schlafen und das könnte er natürlich mit keiner Fernbeziehung erreichen. Und ein richtiges Wiedersehen, war trotz aller Liebe schlicht und einfach unmöglich. All das hatte er sich lange überlegt, als er neben ihr lag, aber er musste sich gestehen, das er immer nur seine eigene Position gesehen hatte, nicht nachgedacht hatte, wie sie diesen übereilten, ja geradezu würdelosen Abschied aufnehmen würde. Sich nie überlegt, dass sie sich vielleicht verraten fühlte, auf jeden Fall verlassen und dass sie sich verzweifelt nach dem Warum fragen würde und ob sie wohl selbst Schuld an diesem fiesen Abgang hätte. Vielleicht hätte er die Erinnerungen an sie länger wach halten können, aber dazu hatte er ja die vielen Fotos, die er von Amy gemacht hatte und die alle noch auf der Speicherkarte der Kamera und der Festplatte seines Laptops schlummerten. Ach ja, dachte er, als er die Kameratasche und seinen Koffer schon in der Hand hatte, ein letztes Bild sollte er doch noch machen, obwohl er schon so viele hatte. Ein letztes Bild, anstelle eines letzten Kusses, der sie vielleicht aufgeweckt hätte. Er holte die Kamera aus der Tasche, stellte sie so ein, dass sie auch bei dem spärlichen Licht, das die Straßenlaterne durch das Fenster warf, noch ein brauchbares Bild machte. Das Klicken kam ihm sehr laut vor, lauter als sonst, aber außer ihren regelmäßigen Atemzügen gab es ja auch keine anderen Geräusche, nur noch den Kühlschrank, der ab und zu schnarrte. Er machte ein paar Bilder aus unterschiedlichen Positionen, dann ging er, die Kamera um den Hals hängend, endgültig aus dem Zimmer, verstaute das Gepäck, setzte sich hinter das Steuer und fuhr davon, der Sonne entgegen, die sich nun am Horizont andeutete.

 

Sie hatte verwahrlost ausgesehen, als sie sich das erste Mal begegneten. Er war an diesem sonnigen, heißen Spätnachmittag mit seinem kleinen Mietwagen von der Nationalstraße zu der Tankstelle abgebogen. Er hatte sie erst gar nicht bemerkt, weil sie vor dem Kiosk, der zu der Tankstelle gehörte, auf einer Bank gesessen und bisher vergeblich darauf gewartet hatte, dass jemand sie mitnehmen würde. Erst als er begonnen hatte, den Tank zu füllen und sie rasch auf ihn zu gerannt kam, war sie ihm aufgefallen. «Can I get a ride with you? Please, please. I’m waiting for hours. Nobody is coming. Nobody is going in my direction. It is a fucking hell. Please, sir, don’t disappoint me.» Während das Benzin noch lief, schaute er sie nun genauer an und er ließ sich gehörig Zeit, bevor er antwortete. Er sah ein junges, dünnes, ja geradezu dürres Mädchen, das aber ziemlich groß war, es war fast so groß wie er und er gehörte gewiss nicht zu den Kleinen im Lande. Sie hatte eine sehr dunkle schwarze-braune Haut, die aber an manchen Stellen mehr, an anderen weniger, mit einem grauen Schleier belegt war und dichte, lockigen, aber verfilzten Haaren, die wie eine Haube oder eine Krone ihren Schädel umrahmten. Auch die Haare wiesen eine deutliche, hellgraue Staubschicht auf und waren bestimmt schon lange nicht mehr gewaschen worden. Auf ihrer hohen Stirn glitzerten sehr viele Schweißperlen in der Sonne. Ihr Gesicht war nicht besonders hübsch, etwas zu breit, vor allem die Nase und die Lippen waren zu voll und sehr nachlässig mit einem viel zu intensiven Rot geschminkt. Wenn sie den Mund aufmachte und das endlose Gekaue eines Kaugummis unterbrach, sah er große, blendend weiße Zähne, die in der oberen Reihe der Schneidezähne, genau in der Mitte, eine deutliche Lücke aufwiesen, eine Art Markenzeichen, dachte er. Das Schönste an ihr waren aber Augen, das fand er von Anfang an, sehr schöne, große Rehaugen, die auch ohne Worte alles Mögliche ausdrücken konnten. Das würde er noch feststellen, aber im Moment lagen darin nur Hoffnung und Verzweiflung und eine große Bitte. Sie trug ein verwaschenes, viel zu großes T-Shirt mit kurzen Ärmeln und großen, schwarzen Scheißflecken unter den Achseln, das wohl einmal violett gewesen war, aber jetzt nur noch ein undefiniertes Blau-grau aufwies. Auf dem Rücken war eine große, blaue, rot umrandete 8 aufgedruckt und auf der Vorderseite das inzwischen verwaschene Emblem einer Uni, die sich nicht mehr identifizieren ließ. Ihre Shorts waren im Gegensatz zu dem Hemd, äußerst knappe und mit auffallend großen Knöpfen bestückt. Auch sie hatten die Farbe gewechselt, denn sie waren bestimmt einmal weiß gewesen, aber nun nur noch grau und ziemlich verdreckt. Ihr Outfit, neben dem Hemd und der Hose trug sie nur noch ganz einfache Sandalen, schmälerte jedoch nicht den reizvollen Anblick ihrer Beine. Sie waren sehr lang und ausgesprochen wohl proportioniert. Schlanke, dunkelbraune Beine, mit schmalen Fesseln, schön geschwungenen Waden, gleichmäßigen Knien und kräftigen Oberschenkeln, die bestimmt das Kräftigste an ihrer insgesamt superschlanken Figur waren. Auch die Füße waren wohl geformt, wenn auch ganz besonders verdreckt, aber man konnte immerhin noch erkennen, dass die Fußnägel stellenweise rot lackiert waren. Abgesehen von den schönen Beinen, waren ihr sonstigen Formen nicht sehr ausgeprägt weiblich. Der Busen war klein und in dem weiten T-Shirt kaum wahrnehmbar, ihre Hüften waren fast männlich schmal und ihr Hintern wies keine ausgeprägten Rundungen auf, er erschien ihm, wie ein etwas zu groß geratener Kinderpopo. Nur die langen Arme und vor allem die Hände waren ihm noch positiv aufgefallen. Letztere waren lang und schmal und auch sehr dreckig, mit Fingernägeln, die vereinzelt noch Reste von Farbe aufwiesen und abgesehen von zwei, drei Versuchen, sie künstlich zu verlängern und zu stylen, sehr kurz und wenig attraktiv waren.

 

Er hatte, während das Benzin in den Tank floss, genug Zeit gehabt, sich all diese Einzelheiten einzuprägen, denn anstatt gleich zuzustimmen, zu sagen, «ok, you are welcome», wie es eigentlich seine Art war, hatte er gezögert. Vielleicht zuerst unbewusst, weil er sich immer gut überlegte, wen er in einem fremden Land im Auto mitnahm. Junge Männer, vom Typ „angry young men“ ganz bestimmt nicht, die wollte er lieber nicht in seiner Nähe haben. Ältere Männer und ältere Frauen waren kein Problem, Mütter mit Kindern sowieso nicht, aber bei jungen Frauen zögerte er auch. Eigentlich suchte er die Gesellschaft von Frauen. Er war ein Mann, der Frauen liebte, besonders junge Frauen, aber bei halbwüchsigen Teenagern musste man vorsichtig sein, sie konnten einen beklauen, sich an einen ranmachen und dann vielleicht laut schreien, weil sie sich belästigt fühlten und einem weiß Gott was anhängen. Auch bei diesem Mädchen hatte er gezögert. Sie schien trotz ihrer Größe noch keine 18 zu sein. Er hatte aber auch noch aus einem anderen Grund gezögerte und der fiel ihm erst verspätet wieder ein, nachdem er ihr schon klar gemacht hatte, dass er sie nicht mitnehmen würde. Der eigentliche Grund war, dass dieses Mädchen müffelte, dass es ausgesprochen schlecht roch. Er nahm ihren schlechten Körpergeruch deutlich wahr, als sie, um ihrem Wunsch Nachdruck zu geben, dicht an ihn herangetreten war. Ein Geruch, der selbst den Gestank von Benzin, der auf jeder Tankstelle dominierte, übertönte. Er ekelte sich vor diesem Geruch und er ekelte sich logischerweise auch vor diesem Mädchen, das ihn verbreitete und das ihn immer noch anflehte, zwar ohne Worte, aber jetzt mit diesen großen Augen, die ihn trotz aller Abneigung faszinierten. Vielleicht war es auch die Furcht, ein paar Stunden mit diesem stinkenden Mädchen in dem engen, heißen Auto verbringen zu müssen, diese Person dicht neben sich zu haben, ihr und ihrem Gestank stundenlang nicht entkommen zu können. Diesem Teenager, der so offensichtlich, so offengerüchlich schlecht roch, dass er dadurch all die weiblichen Reize die er hatte, zu Nichte machte. Das Mädchen hat ja durchaus ihre Reize, dachte er weiter, während er nun den Schlauch einhängte und den Tank wieder verschloss, zum Beispiel diese phantastisch schönen, langen Beine und eine dunkle Haut, die er liebend gerne streicheln würde, wenn, ja wenn sie nicht so dreckig wäre. Und dann waren da noch diese Augen und sie besaß, trotz aller Schäbigkeit, einen gewissen Charme, den natürlichen Charme junger Mädchen, dem kein Mann widerstehen kann. Aber das alles, stellte er leise seufzend fest, wurde von diesem Aussehen einer Streunerin und diesem Gestank eines Stinktiers zu Nichte machte. Er sagte aber nicht gleich Nein, sondern zunächst nur, «wait a moment, I’ll pay.». Und während er zur Kasse ging und bezahlte, dachte er angestrengt nach. Ein junges Mädchen mitzunehmen, war nicht nur eine gute Tat, es versprach auch Gesellschaft und ein wenig Abwechslung. Eine mittlere Stinkbombe mitzunehmen, erforderte einfach zu viel Überwindung, aber er könnte sie ja, wenn er es wirklich nicht mehr aushielt, unter einem Vorwand wieder aussteigen lassen, zum Beispiel an der nächsten Tankstelle oder im nächsten Ort. Aber nein, wozu sollte er diesen Aufwand treiben und so stand sein Entschluss endlich fest und er sagte zu ihr, die natürlich immer noch neben dem Auto wartete: «I am very sorry, but I never take any hitchhakers with me. You understand. I never do it.»

 

Sie sagte kein Wort, ging nur langsam und sichtlich traurig zu dem Kiosk zurück, während er sich in das Auto setzte und einen Parkplatz im Schatten suchte, aber den gab es nicht und so stellte er den Wagen dicht neben dem Kiosk ab, denn er brauchte nicht nur Benzin, sondern auch ein kaltes Getränk und etwas zwischen die Zähne, sein Magen hatte seit dem Frühstück nichts mehr bekommen und das war auch nicht gerade üppig gewesen. Sie saß wieder auf der Bank und nun tat sie ihm sogar etwas leid, weil sie so traurig da saß und ihn vorwurfsvoll anstarrte. Er bekam sogar ein schlechtes Gewissen, denn er es abgelehnt, einem Menschen zu helfen, der anscheinend dringend seiner Hilfe bedurfte. Wenigstens ein bisschen musste er das wieder gutmachen und so fragte er sie, «Do you want a drink or something to eat?» Im Freien würde man es ja neben ihr aushalten und ein bisschen schuldig fühlte er sich. Dann saßen sie sich vor dem Kiosk gegenüber, tranken Cola und aßen schwammige Sandwiches mit Pommes. Er hätte sie gar nicht fragen müssen, um zu wissen, dass sie auch hungrig und durstig war, sehr sogar, denn sie bat um eine zweite Flasche Cola und weiteres Sandwich, während er Mühe hatte, trotz seines Hungers, dieses seltsame Gebilde, das sich Sandwich nannte, hinunterzuwürgen. Er würde am Abend alles nachholen und richtig gut speisen, wenn es in dieser Gegend überhaupt ein ordentliches Restaurant gäbe. Er beobachtete sie, wie sie gierig das belegte Brötchen verschlang und auf einmal merkte er, dass er Mitleid mit diesem Mädchen hatte und dass dieser Geruch, der vielleicht gar nicht so schlimm war, an den man sich vielleicht sogar gewöhnen konnte, ihn zumindest für kurze Zeit ertragen konnte, kein ausreichender Grund war, sie nicht mitzunehmen. Vorsichtig fragte er, wo sie denn hin wolle und wie lange sie schon warten würde. Sie nennte ihm eine Stadt, die so weit weg war, dass er sie heute bestimmt nicht mehr erreichen würde und dass sie schon den ganzen Nachmittag auf dieser beschissenen Tankstelle verbracht habe, ohne dass einer sie mitgenommen habe. Sie schöpfte neue Hoffnung und fragte, ob er heute und mit ihr nicht eine Ausnahme machen könne. Er zögerte, aber vielleicht nur, um ihr zu zeigen, wie fest er zu seinen Prinzipien stand, dann merkte er, wie blöd das war und nickte. Sie fragte, «You will do it, really?» Und nachdem er ihr ausdrücklich zugesichert hatte, dass sie mitkommen könne, nicht die ganze Strecke, aber bis in die nächste Stadt, war sie sehr dankbar und sagte mehrfach, «God bless you. Thank you very much. God will surely thank you for that.». Sarkastisch antwortete er, dass es ihm lieber wäre, wenn sie das selbst täte, eine kleine Anspielung, dass er es mit Gott nicht so halten würde wie sie, aber sie ignorierte die Bemerkung, weil sie sich nun ganz auf ihr Essen konzentrierte, um möglichst rasch fertig zu werden.

 

Als nun also das Eis gebrochen war, kamen sie fast zwangsläufig ins Gespräch und er erfuhr, dass sie Amanda hieße, dass aber alle Amy zu ihr sagten und dass sie 18 Jahre alt sei, ganz bestimmt sei sie volljährig, versicherte sie, als sie seinen skeptischen Blick sah. Und weiter, dass sie noch zur Schule ginge, aber Ferien habe und ihre Tante aufsuchen wolle, die in einer etwas entlegenen Stadt wohne. Da sie kein Geld habe, keinen Penny, wie sie betonte, müsse sie trampen und sei auf Leute, wie ihn angewiesen. Zwischendurch schmachtete sie ihn regelrecht an und sagte, sie sei ja so dankbar und würde ihren Wohltäter niemals vergessen. Er war sich nicht sicher, ob das mit der Tante stimmte oder ob er nicht doch eher eine Ausreißerin vor sich hatte oder gar ein Mädchen, das schon im jungen Alter auf der Straße lebte. Er verstieg sich sogar in den Gedanken, dass es sich bei diesem Mädchen, das so unschuldig tat, vielleicht um so etwas wie eine moderne Wanderhure handelte, denn ohne Geld kann keiner leben, ein bisschen Geld würde auch sie brauchen, andererseits, war es nicht sehr sinnvoll sich so verkommen zu lassen, wenn man auf derartige Dienstleistungen angewiesen ist. Doch schon kurze Zeit später sollte sich diese Vermutung anscheinend bestätigen. Aber noch saßen sie im Kiosk, er trank zum Abschluss seiner kargen Mahlzeit einen lauwarmen, dünnen Kaffee, sie ihre dritte Cola und steckte sich einen Kaugummi in den Mund, den er ihr auf ihre Bitte gekauft hatte. Er versuchte sie nun darauf vorzubereiten, dass er sie vermutlich gar nicht lange mitnehmen könnte. Er sei Fotograf und müsse seine Ziele und seine Aufenthalte immer den Orten anpassen, an denen er vorbeikäme. Er wüsste nie genau, wie lange er verweilen würde und vor allem auch nicht wo. Es könnte durchaus sein, dass er ganz spontan anhalten würde, wenn ihm ein Ort interessant erschiene und manchmal müsste er auch lange warten, bis das Licht geeignet sei, denn das richtige Licht sei ganz wichtig beim Fotografieren. In solch einem Fall bliebe ihr nichts anderes übrig, als sich ein anderes Auto zu suchen. Aber statt enttäuscht zu reagieren, zeigte sie sich geradezu begeistert. «That’s great, I love fotografing. Don’t worry, I have time. I’ll stay with you.» Er resignierte, aber nun hatte er ihr schon eine Zusage gemacht und er würde sich daran halten müssen. Bevor sie zum Auto gingen, holte Amy eine dicke, für die Jahreszeit viel zu warme Jacke und einen alten, schäbigen Matchsack unter der Bank hervor. Der Matchsack war nicht nur schäbig, sondern auch nur teilweise gefüllt, was durchaus dafür sprach, dass sie wenig materiellen Besitz mit sich herum schleppte.

 

Im Auto machte Amy es sich so bequem wie möglich, was angesichts ihrer Größe und ihrer langen Beine gar nicht so einfach war. Aber sie hatte den Beifahrersitz weit nach hinten geschoben, die Fersen bis fast unter den Po gezogen und die Knie, die bis halb in die Windschutzscheibe ragten, abgewinkelt. Sie fragte als Erstes, mit einem neuen Kaugummi im Mund, ob sie das Radio anmachen und Musik suchen dürfte. Er schüttelte den Kopf, die Radioprogramme hier würden ihm alle nicht gefallen, er fände die Musik langweilig, aber er habe ein paar CDs dabei, die er immer hören würde. Er warnte sie jedoch, diese Art von Musik würde sie bestimmt nicht mögen. Sie wollte wissen, was es sei, aber statt einer Antwort, schob er die CD mit Klavierkonzerten von Mozart in den Schlitz. Sie war tatsächlich überrascht, reagierte aber anders, als er gedacht hatte. Sie schloss die Augen, hörte eine ganze Weile konzentriert zu und sagte dann andächtig: «It’s great. What a great music.» Diese Bemerkung bewirkte, dass ihm das Mädchen Amy auf einmal viel sympathischer wurde. Ein Mensch, der Mozart liebte, das war doch schon einmal eine Gemeinsamkeit, ein solcher Mensch konnte gar nicht schlecht sein. Und nun fand er auch, dass sich der Gestank in Grenzen hielt, weil beide Seitenfenster offen waren und der Fahrtwind für genügend Frischluft sorgte. Sie waren vielleicht eine halbe Stunde gefahren und er dachte inzwischen gar nicht mehr daran, sie loszuwerden, als sich eines seiner Vorurteile dann doch zu bestätigen schien.

 

Er war von der Hauptstraße auf eine kleine Nebenstraße abgebogen und hatte im Schatten einiger Bäume angehalten. Es war schon fast ein kleines Wäldchen, gegen die Sicht von der Straße geschützt und auch vor der heißen Sonne. Weit und breit war kein Mensch. Amy hatte ihn ein wenig irritiert angeschaut, aber er hatte ihr versichert, er müsse nur dringend pinkeln und dann würde er gerne ein paar Bilder von ihr machen, sie habe doch gesagt, dass sie es möge, fotografiert zu werden. Sie nickte und stieg ebenfalls aus. Nachdem er sein Geschäft ein paar Meter weiter und geschützt von einem dicken Baumstamm erledigt hatte, machte er eine Reihe von Aufnahmen, mit und ohne Auto, Amy in der Totale, dann nur ihr Gesicht. Er war ganz in seine Arbeit vertieft, wie immer, wenn es darum ging, gute Bilder zu machen und sie folgte nicht nur seinen Anweisungen, sondern entwickelte auch eigene Ideen und nahm verschiedene Posen ein. Ein gutes Modell, dachte er, und ihr Zustand einer fortgeschrittenen Verwahrlosung machten die Bilder viel interessanter, als diese bescheuerten Beauty-Bilder, die er nicht leiden konnte. Als sie mit der Arbeit fertig waren und wieder Platz genommen hatten, wollte er sich noch einen Moment entspannen. Er war etwas müde, wie immer am Nachmittag, und ein paar Minuten autogenes Training, das er leidlich beherrschte, würden ihn für den Rest des Tages wieder fit machen. Er stellte die Lehne seines Sitzes weit zurück, streckte sich wohlig aus, dehnte sich, reckte sich, verschränkte die Arme im Nacken, schloss die Augen und seufzte wohlig und schon ein wenig entspannt. Dann konzentrierte er sich auf die verschiedenen Teile seines Körpers, um diese und sich insgesamt vollends zu entspannen, wie es die Regeln des autogenen Trainings verlangten. Auf einmal spürte er jedoch eine Hand auf seinem Oberschenkel. Er erstarrte. Das durfte nicht sein, eine Störung durfte jetzt nicht erfolgen. Das hätte er der kleinen Schwarzen sagen müssen. Aber vielleicht war es nur ein Versehen. Er hielt die Augen weiterhin geschlossen und sagte nichts. Die Hand blieb aber nur kurze Zeit liegen, dann suchte sie sein Knie, umfasste es und drückte es. Er fand das ganz angenehm, obwohl er nun den Faden verloren hatte und sich nicht länger auf seinen Solarplexus oder gar sein Kleinhirn konzentrieren konnte. Als die Hand aber nun den Oberschenkel hochfuhr und zielgerichtet seine intimste Stelle suchte, dort herumfummelte und sein Glied, das sich natürlich sofort regte, zu drücken begann, ging ihm dies entschieden zu weit. Wütend öffnete er die Augen. Amy hatte sich zu ihm gebeugt und sah ihn erwartungsvoll mit ihren großen Rehaugen an, die aber sofort Erschrecken ausdrückten, denn er reagierte absolut nicht so, wie sie es wohl erwartet hatte. Ärgerlich ergriff er ihre Hand und drückte sie von sich weg. So etwas solle sie nie mehr machen. Er sei keiner, der kleine Mädchen vergewaltige. Er wolle keinen Sex im Auto und mit einem Kind schon gar nicht und außerdem, es war das erste Mal, dass er es offen aussprach, würde sie stinken, ob sie das wisse, verdammt mächtig stinken und mit so einem Stinktier, könne er auf keinen Fall Sex haben. Es würde ihn ekeln, wenn er nur daran dächte. Sie würde ihn ekeln und am liebsten würde er sie gleich hier rausschmeißen und ohne sei weiterfahren und sie könne sehen, wie sie zurechtkäme, das sei ihm scheißegal. Und außerdem würde ihm ihr ständiges Kaugummikauen auf den Keks gehen und sie solle endlich damit aufhören. Beleidigt zog sich Amy auf ihren Sitz zurück, spuckte den Kaugummi aus dem Fenster und begann nun leise sich zu rechtfertigen. Sie wollte ihm ja nur zeigen, dass sie dankbar sei, nicht mehr und warum er denn hier gehalten habe. Es sei doch klar, dass er Sex wollte, wenn er an einem so abgelegenen Ort halten würde. Pinkeln hätte er ja in der Tankstelle können. Zum Pinkeln verlässt man doch nicht die Hauptstraße, man hält einfach an und als Mann stellt man sich einfach neben das Auto, warum in diesen Wald fahren, wenn nicht, um zu vögeln. Und dann habe er sich ja fast hingelegt, die Augen geschlossen und gestöhnt. Es sei für sie klar gewesen, dass er jetzt nur darauf gewartet habe, dass sie den Anfang mache. Das sei doch normal, das sei doch immer so, mit allen. Sie könne gar nicht verstehen, dass er so wütend sei, weil sie ihm doch nur das geben wollte, was er auf jeden Fall von ihr erwarten würde, den Lohn für das Mitnehmen und das Essen. Das sei normal, das sie immer so. Sie könnte verstehen, dass er wütend wäre, wenn sie sich gewehrt hätte, ja dann hätte er so komisch reagieren können, aber sie habe ja nur das getan, was er auf jeden Fall erwartet habe, oder etwa nicht? Was sei schon dabei, ein bisschen Sex im Auto, ein bisschen fummeln und blasen, mehr könne man in der engen Kiste ja gar nicht machen. Und dass sie stinken würde, täte ihr Leid, sie könne nichts dafür, und wenn er unbedingt wolle, würde sie aussteigen, aber nicht hier in der Wildnis, sondern im nächsten Ort oder an der nächsten Tankstelle. Sie argumentierten noch eine Weile herum, dann fuhr er weiter und die Wut verrauchte so langsam wieder, dafür hatte sich durch ihre Worte ein anderer Gedanke eingeschlichen, einer der ihm immer mehr gefiel und immer mehr Gestalt annahm. Warum sollte er eigentlich nicht mit diesem Mädchen Sex haben? Ob sie stinkt oder nicht, dachte e weiter, aber sie ist ein Frau und sie hat nichts gegen Sex, im Gegenteil sie erwartet das geradezu, das scheint wohl ihre Art und Weise zu sein, auch ohne Geld zu überleben, also doch eine Wanderhure? Na wenn schon! Und so langsam wurde der Gedanke immer konkreter und nahm die Form eines Plans an. Wie konnte er vermeiden, sich so mit ihr einzulassen, wie sie gerade war, so dreckig und ungepflegt, so stinkend. Und wo könnte das geschehen? Das Auto war viel zu klein und unbequem. Wenn schon Sex, dann richtigen, dann nicht nur einen lausigen Handjob. Sex im Freien? Warum nicht, aber wo war man ungestört, solche Plätze wie das Wäldchen gab es nicht viele und zurück wollte er nicht fahren. Außerdem würde sie nach wie vor stinken und der Ekel vor ihr wäre immer noch da. Während er schweigend auf der holprigen Straße dahin fuhr und versuchte, allzu große Erschütterungen zu vermeiden, schwieg auch Amy und auch die Musik hatte er nicht wieder eingeschaltet. Er fand Mozart in dieser Situation unpassend, sie hätte ihn auch nur abgelenkt, denn er konzentrierte sich nun darauf, seinen Plan weiterzuentwickeln.

 

Sie waren etwas zwei Stunden gefahren, er hatte Amy nicht rausgeschmissen und er fand es nun an der Zeit, seinen Plan umzusetzen und sich als Erstes um eine Unterkunft zu kümmern. Es gab zwar auch in dieser etwas abgelegenen Gegend Motels und in den größeren Ortschaften hatte er Schilder gesehen, die auf „bed&breckfast“ hinwiesen und ab und zu waren sie auch an einem Hotel vorbeigekommen, aber man konnte ja nie wissen, ob sie nicht total belegt waren oder ob gerade auf vielen Meilen einfach nichts mehr kommen würde. Dies war eine der fast immer unbegründeten Ängste, die ihn plagten, wenn er über Land fuhr, deshalb hatte er sich angewöhnt, immer rechtzeitig ein Quartier zu suchen, um dann entspannt den Abend zu genießen, um schön und in aller Ruhe essen gehen zu können, statt weiter und weiter zu fahren, bis dunkel und gefährlich war. Das würde er auch heute tun und er müsste nun so langsam anfangen, Amy in seinen Plan einzuweihen und ihre Zustimmung erfragen. Nach dem Ereignis in dem Wäldchen ging er davon aus, dass sie ein Zimmer mit ihm teilen würde, aber so ganz sicher war sich doch nicht. Immerhin hatte er sie ganz schön beschimpft und abgeschreckt und ihr klar gemacht, dass er nichts von ihr wolle, wenn sie so bliebe, wie sie war. Um sicherzugehen, wollte er erst einmal ihre Bereitschaft testen. Als sie die nächste größere Ortschaft erreichten, eine kleine, gesichtslose Kleinstadt, aber immerhin mit gleich zwei Motels am Stadtrand, hielt er vor dem einen, das ihm etwas besser vorkam, an und wandte sich seiner Begleiterin zu. Er wolle für heute Schluss machen, er sei lange genug gefahren und sei jetzt müde, er hätte einfach keine Lust mehr, weiterzufahren. Sie könne ja versuchen, ein anderes Auto anzuhalten, um vielleicht doch noch heute zu ihrer Tante zu kommen. Sie reagierte so, wie er es gehofft hatte. Sie sah ihn erst ungläubig, dann sehr traurig mit ihren großen Rehaugen an und dann rannen sogar ein paar Tränen über ihre Wangen. Sie sagte aber nichts und bettelte nicht so, wie an der Tankstelle, aber ihr Verhalten zeigte ihm klar und deutlich, ihr lag es sehr daran, bleiben zu dürfen und am nächsten Tag weiter mitgenommen zu werden. Vermutlich hatte sie seine Ablehnung sehr ernst genommen und glaubte nun, dass er sie loswerden wolle. Ob sie ihre Tante anrufen wolle, sie könne sein Handy haben, setzte er sein etwas fieses Spielchen fort, denn eins war klar, wenn sie nicht bleiben wollte, wäre er sehr enttäuscht. Sie schüttelte den Kopf. Der Tante sei es sicher recht, wenn sie heute noch nicht käme. Sie sei sich gar nicht einmal sicher, ob sie überhaupt willkommen sei. Sie habe sie nicht einmal informiert, dass sie auf dem Weg zu ihr sei, sie wollte sie eigentlich überraschen und das könnte sie auch noch am nächsten oder übernächsten Tag. Sie schwieg, er reagierte nicht. Dann war aber ihre Angst, allein gelassen zu werden, größer als die vor einer neuerlichen Ablehnung. «What shall I do now?», flüsterte sie leise und sah ihn traurig an. Er spielte noch ein Weilchen den unnachgiebigen Macho, ja er weidete sich fast an ihrer Angst, nur, um dann in einem noch besseren Licht als ihr Helfer und Retter dazustehen, denn er wollte keinesfalls, dass sie ihn verließe. Und so gab er scheinbar nach und erläuterte ihr seinen Plan.

 

Sie wisse ja selbst, begann er vorsichtig, dass sie dringend ein Bad brauche und nicht nur das, ihre Kleider seien eine Zumutung, die würden sicher auch stinken und müssten gewaschen werden. Er würde ihr anbieten, eine Nacht in diesem Motel zu bezahlen, Zimmer gäbe es ja noch genügend, es stünden nur zwei Autos im Hof. Er machte eine Pause und beobachtete das Mädchen. Sie schaute ihn erwartungsvoll an, sagte aber nichts. Er räusperte sich, dann fuhr er fort. Sie könne auch, wenn sie wolle und nichts gegen ihn habe, also, sie könne auch bei ihm im Zimmer übernachten. Nach seiner Erfahrung seien die Zimmer in den Motels immer groß und Betten gäbe es genügend. So könnten sie sich einen Zimmerpreis sparen und dafür, wieder eine Kunstpause, könne er ihr ja morgen ein paar neue Sachen zum Anziehen kaufen. Aber nur unter einer Bedingung fuhr er rasch fort und sah sie unverwandt an. Die Bedingung sei, dass sie sich gründlich duschen oder baden müsse, bevor er auch nur daran denken würde, mit ihr ein Zimmer eine Nacht lang zu teilen. Amys Mine hellte sich schlagartig auf, wahrscheinlich hatte sie erwartet, dass er Forderungen hinsichtlich ihrer Sexbereitschaft stellen würde, sie vielleicht gar zu perversen Handlungen verpflichten wolle. Sie schaute ihn fröhlich an und sagte, das sei ja wunderbar und sie würde alles, aber auch alles tun, was er wollte. Über Sex redeten beide nicht, aber es musste ihr wohl klar sein, dass es darauf hinaus laufen würde, aber sie hatte anscheinend nichts dagegen oder es war für sie selbstverständlich, wenn er das glaubte, was sie ihm im Wäldchen gesagt hatte. Und für ihn wäre das wichtigste Problem, das dagegen sprach vom Tisch, wenn sie sich erst einmal gründlich gewaschen hatte, denn eigentlich, er sagte es nicht, dachte es aber, ist sie doch ein ganz nettes Mädchen. An der Rezeption mussten sie ihre Namen und die Nummer des Autokennzeichens in ein Buch eintragen. Dem jungen Mann schien es aber völlig egal zu sein, wer sie waren und was sie da hinschrieben und warum sie zusammen in einem Zimmer sein wollten. Er kassierte das Geld für eine Nacht im Voraus, gab ihm einen Schlüssel und sage, sie seien in Nummer 6, und wenn sie etwas bräuchten, kaltes Bier zum Beispiel, könnten sie es bei ihm jederzeit bekommen, er sei die ganze Nacht da.

 

Das Zimmer war, wie erwartet, ziemlich groß, groß genug, um eine ganze Familie unterzubringen. Die Einrichtung bestand aus dem der üblichen Standard, ein Doppelbett, zwei weitere Einzelbetten, ein Kleiderschrank, ein großer Kühlschrank, ein Tisch, vier Stühle, ein Flachbildschirm und in dem Bad in einem Nebenraum Waschbecken, Dusche, eine Badewanne und ein, durch eine transparente Plastikwand abgetrenntes WC. Amy fragte, ob sie jetzt gleich baden könne, sie wisse ja selbst, dass sie es nötig habe und sie sei ganz heiß drauf, denn sie habe schon ewig nicht mehr in einer richtigen Badewanne gelegen. Gut, stimmte er zu, sie solle gleich in die Wanne gehen, während er sich erkundigen würde, wo man hier essen gehen könne. Amy verschwand im Bad, er ging zur Rezeption, bekam die gewünschte Auskunft und kehrte mit zwei Dosen Bier in das Zimmer zurück. Er hörte, wie sie, laut plätscherte und noch lauter sang. Sie hatte eine schöne Stimme und kannte anscheinend viele Texte und Melodien. Er legte sich auf das Bett, öffnete eine Dose und genoss das kalte Bier und die Gewissheit, nicht mehr länger auf der staubigen Landstraße fahren zu müssen. Noch mehr gefiel ihm aber die Aussicht, dass Amy mit ihm die Nacht verbringen würde. Die ganze Zeit während seines Aufenthalts war er allein gewesen. An den Tagen beschäftigt mit dem Suchen von Motiven und für die Nächte hatte sich nie eine Gelegenheit für eine weibliche Gesellschaft geboten. Er hatte allein gegessen, allenfalls mit der Bedienung geschäkert, war manchmal noch zu einem einsamen Spaziergang aufgebrochen und genauso einsam zurückgekehrt, um dann die Nacht allein in einem dieser großen Betten zu liegen. Er war sehr froh, dass sich jetzt, kurz vor Schluss seiner Reise, schon am späten Abend des übernächsten Tages war sein Rückflug und er musste noch viele Kilometer bis zum Flughafen zurücklegen, doch noch die Gelegenheit für ein kleines Abenteuer bot und sei es auch nur für diese eine Nacht. Amy hörte nicht auf, zu plätschern und zu singen und so stand er schließlich auf, ging zum Bad und öffnete die Tür, ohne anzuklopfen. Er blieb im Türrahmen stehen und beobachtete sie, aber sie bemerkte ihn nicht, weil sie vollauf damit beschäftigt war, ihre Haare mit viel Shampoo zu bearbeitete und hielt dabei die Augen geschlossen. So konnte er sie, ein weiteres Mal an diesem Tag, in aller Ruhe betrachten. Sie war tatsächlich sehr dünn, das wurde, da sie nackt war, nun noch deutlicher. Ihre Kurven waren alles andere als ausgeprägt, weder der Busen, noch die Hüften, den Po konnte er nicht sehen, weil sie in der Wanne saß und auf dem Wasser Schaum schwamm. Auch ihre schönen Beine waren weitgehend von dem Schaum verdeckt, bis auf die Knie, die wie die Berge in einem Atoll herausragten. Als er den Kontrast zwischen ihrer dunklen Haut und dem weißen Schaum sah, wurde ihm klar, dass sie eine schöne Haut besaß, glatt und ohne Pickel, eine sanfte Streichelhaut, eine Haut, die er sehr mochte. Dunkelhäutige Frauen in allen Schattierungen hatten ihm schon immer gefallen, besser als die bleichen Nordlichter oder gar diese unsäglichen Blondinen, aber eine solch dunkle, dünne Frau hatte er noch nie nackt vor sich gesehen. Er musste sich eingestehen, dass sie ihm immer mehr gefiel und wenn dieser verdammte Gestank endlich erfolgreich bekämpft wäre, gäbe es keinen Grund mehr, es mit ihr zu treiben, außer vielleicht die Tatsache, dass sie eine Hure war und sich ihren Lebensunterhalt mit Sex verdiente und trotz ihrer Jugend schon wer weiß wie viele Männer im Bett gehabt hatte. Von wegen Schule, von wegen Tante und all den anderen Märchen. Aber ob Hure oder nicht, sie war da, was wollte er mehr.

 

Nachdem Amy den Schaum aus ihren Haaren mit der Handbrause gespült hatte und ihre Augen wieder öffnete, sah sie ihn endlich. Sie lächelte ihn völlig unbefangen an und meinte, solch ein Bad sei wunderschön und er solle ihr doch das Handtuch geben, das an der Wand hing. Er nahm es und während reichte es ihr, dabei sah er, dass auf dem Boden nur ihr T-Shirt und die Shorts lagen, aber weder ein BH noch ein Slip. Sie stieg aus der Badewanne und begann sich abzutrocknen. Fast beiläufig fragte er sie, ob sie keine Unterwäsche trüge. Doch, war die Antwort, aber sie habe nicht viel dabei und alles sei dreckig und einen BH bräuchte sie eigentlich nicht, dafür sei ihr Busen zu klein, ob er das noch nicht gemerkt habe. Dann war sie fertig und stand nackt vor ihm und jetzt konnte er auch die Details ihres Körpers betrachten, die vor her vom Wasser und vom Schaum verdeckt worden waren. Er sah nun ihre kleinen Brüste direkt vor sich, die aber wie zum Ausgleich große, aufgerichtete Warzen besaßen, die noch viel dunkler als ihre Haut waren und in großen Höfen von kleinen Pickeln umgeben waren. Er konnte nun auch ihre sehr schmale Taille und die Hüften bewundern, die ihm nun doch etwas breiter vorkamen und auch ihr Po erschien ihm nun fester, runder und größer als in den Shorts. Als er sie so im Ganzen sah, fand er, dass ihre Proportionen für ihre Figur und ihre Größe durchaus stimmig waren, dazu diese fantastischen Beine, die er nun von ihrem Ursprung, von den Hüften bis zu den Zehen bewundern konnte. Fast am besten gefiel ihm aber ihr Haut, die tiefbraun und samten, ihren grauen Schleier verloren hatte. Überhaupt waren alle Körperteile, die ihm bei ihrem ersten Anblick als besonders verdreckt aufgefallen waren, jetzt makellos sauber. Sie merkte natürlich genau, dass er sie eingehend betrachtete, fast als ob er sie abschätzen wollte, wie auf einem Sklavenmarkt oder in einem dieser thailändischen Großbordelle mit den zahlreichen Nummerngirls. Aber es schien ihr nichts auszumachen, sie wurde keineswegs verlegen, sondern sah ihm direkt in die Augen. Vielleicht überlegte sie, ob sie noch einmal einen Vorstoß machen sollte oder doch lieber seine Initiative abwarten sollte. Vielleicht dachte sie, dass der richtige Zeitpunkt immer noch nicht gekommen war oder seine Ablehnung im Wäldchen bedrückte sie immer noch, jedenfalls unterließ sie einen neuerlichen Annäherungsversuch und auch er hielt sich zurück. Sie ging stattdessen in das Zimmer, kramte in ihrem Matchsack, zog ein anderes T-Shirt und verblasste Jeans heraus, aber weder einen BH noch einen Slip. Das T-Shirt war sehr eng, ihre großen Brustwarzen hoben sich deutlich ab, und es endete weit über der Taille, sodass nun viel Haut sichtbar war, und die Jeans reichten nur bis zur Mitte der Waden. Beides zusammen machte sie sehr sexy. Die neuen Kleidungsstücke waren nicht viel ansehnlicher als die alten, aber sie rochen weniger intensiv und zudem setzt sich nach dem Bad ganz deutlich der Geruch der Seife und des Shampoos durch, was er als höchst angenehm empfand.

 

Sie sei jetzt fertig, sagte sie, obwohl die Haare noch nass waren, aber das sei kein Problem, weil sie jetzt ganz locker seien, würden sie schnell trocknen, ob er sie mal fühlen wolle. Er wollte und er war überrascht, wie fest sie waren, wie ein Geflecht aus dünnem Draht. Was er jetzt vorhabe, wollte sie als Nächstes wissen und tänzelte ein wenig in dem Zimmer umher, ein junges, unbekümmertes Mädchen, das einfach Lust am Leben hatte. Erst selbst wolle noch duschen und dann könnten sie essen gehen, war seine knappe Antwort. Das schwammige Sandwich sei längst verdaut und er hätte Lust auf ein riesiges Steak mit viel Pommes. Ob sie so etwas auch möge. Sie nickte begeistert. Sie könne immer essen und würde nie dick werden, alle, die sie kennen, würden sich wundern und sie selbst fände das auch seltsam, aber sie sei nicht krank, habe keinen Magenkrebs oder was auch immer, sie sei ganz normal und kerngesund, dabei zeigte sie, wie zum Beweis, ihre schneeweißen Zähne mit der Lücke, an denen aber ansonsten absolut nichts auszusetzen war. Ja, sie habe mächtig Hunger, bestätigte sie und sie wolle auch ein Steak, weil sie schon seit ewigen Zeiten keines mehr gegessen habe, jedenfalls kein großes mit viel Pommes. Steak mit Pommes sei ihr Leibgericht. Er öffnete die zweite Bierdose und reichte sie ihr. Sie nahm einen kleinen Schluck und gab sie ihm zurück. Sie möge kein Bier, es sei zu bitter und der Alkohol würde dem Körper schaden und sie wolle gesund leben. Er trank die Dose leer, dann gingen sie zum Auto und er fuhr zu dem Restaurant, das ihm der junge Mann an der Rezeption genannt hatte. Es war eher eine Imbissbude als ein richtiges Restaurant, aber man konnte in einem kleinen Innenhof im Freien sitzen und die zwei Steaks, die schon bald kamen, waren richtig groß und die Portion Pommes die dazu serviert wurde und der frische Salat ebenfalls. Er bestellte sich wieder ein Bier, sie bevorzugte eine Cola. Cola schien ihr absolutes Lieblingsgetränk zu sein. Sie ließen es sich schmecken, während er sie amüsiert beobachtete. Von guten Tischsitten schien sie nicht viel zu halten, sie stütze die Ellenbogen auf, hielt Messer und Gabel auf eine unmögliche Weise, nahm einen Schluck, während der Mund noch voll war, und sprach auch mit vollem Mund. Aber meistens schwieg sie und konzentrierte sich auf das Essen.

 

Als alles aufgegessen war, es blieb wirklich nichts übrig, und er seine zweite Dose Bier aufmachte, waren beide sehr zufrieden. Sie blieben sitzen und unterhielten sich und er erfuhr noch ein paar interessante Dinge aus ihrem Leben. So zum Beispiel, dass sie gerne in die Schule ging und auch eine gute Schülerin sei, mit sehr guten Zeugnissen, dass aber ihr Leben zu Hause die Hölle sei. Ihr Vater sei öfters cholerisch und würde sie dann grundlos beschimpfen und manchmal sogar schlagen. Ihre Mutter sei schwach und ängstlich und würde ihr nie beistehen. Es käme öfters zum Streit, weil nie genug Geld da sei, deswegen würde sie auch nie welches haben. Um diesem Zustand wenigstens in den Ferien zu entkommen, habe sie beschlossen, diese bei ihrer Tante zu verbringen. Sie gestand auch freimütig, dass sie schon seit ein paar Tagen unterwegs war, weil sie fürchtete, bei der Tante nicht Willkommen zu sein, aber auf keinen Fall zurück wolle, dann sich lieber so durchschlagen, sagte sie gleichmütig. Und weil sie kaum Geld habe, nur ein wenig Erspartes, sei sie in diesen Zustand geraten, für den sie sich jetzt auch schämen würde. Sie habe wirklich sehr ungepflegt ausgesehen, in ihren alten Kleidern und ungewaschen, als sie sich im Spiegel im Bad betrachtete hatte. Ja, er habe recht, sie habe wirklich sehr dreckig und heruntergekommen ausgesehen, und weil sie immer viel schwitzen würde, habe sie auch so gestunken. Sie würde sich jetzt nicht mehr wundern, dass er sich vor ihr geekelt habe und sie erst gar nicht mitnehmen wollte. Aber nun sei es ja besser, nun sei sie sauber, würde schön nach Seife und Shampoo duften und alles sei doch jetzt gut. Neben diesen Fakten erfuhr er auch ein paar Dinge, die ihn richtig erstaunten und sehr für sie einnahmen. Er hatte ja schon gemerkt, dass sie klassische Musik liebte und nun erzählte sie ihm, dass sie im Schulchor mitsänge und auch eifrig Literatur lese. Alles, was sie in der Schulbücherei in die Finger bekäme, würde sie lesen, dort gäbe es zwar nicht viel und die Bücher seien total veraltet, aber immerhin gäbe es etwas zum Lesen. Sie habe eine große Sehnsucht nach der Welt der Literatur und wenn es möglich wäre, würde sie gerne Literatur und Sprache studieren, aber dazu brauche sie ein Stipendium und es sei nicht sicher, dass sie eines bekäme, nicht weil sie zu dumm oder ihre Eltern nicht arm genug seien, sondern nur deswegen nicht, weil sie keine Beziehungen zu denen habe, die das Geld verteilten, die in den Gremien säßen, in denen alles Wichtige entschieden wurde. Für sie käme im günstigsten Fall ein Job als Verkäuferin infrage oder ein Job bei einem Sozialdienst, aber in beiden Berufen würde man kaum etwas verdienen. Sie wurde richtig wütend, als sie das sagte und als er das Thema der sozialen Ungerechtigkeit vertiefte, merkte er, dass sie auch politisch sehr interessiert war und dass sie sogar fast auf derselben Linie lag, wie er, obwohl hier natürlich die politische Landschaft eine völlig andere war, Aber es gab seltsamerweise zwischen diesem jungen Mädchen und einem alten Akademiker eine Reihe von Gemeinsamkeiten, wie die Welt betrachtet wurde und wie man sie verbessern könnt. Nur als sie kurz auf das Thema Religion zu sprechen kamen, merkte er gleich, dass sie hier in keiner Weise übereinstimmten. Während er ein absoluter Atheist war, engagierte sie sich sehr in ihrer evangelikalen Gemeinde, in der Gospelchor sie auch sang. Er brach das Thema lieber ab und schlug vor, in das Motel zurückzukehren, da es mittlerweile ziemlich spät geworden sei. Er bedankte sich ausdrücklich für den schönen Abend mit ihr und machte ihr viele Komplimente, was sie alles wusste und alles tat und gestand, dass er sie an der Tankstelle total falsch eingeschätzt habe. Für sich selbst kam er zu dem Schluss, dass sie ihm nun deutlich sympathischer war und er fühlte zum ersten Mal eine gewisse Zärtlichkeit, ja fast so etwas wie Liebe, in sich aufkommen, aber das sagte er ihr natürlich nicht.

 

Im Motel angekommen, bestand sie darauf, sich noch einmal zu duschen und diesmal setzte er sich nicht auf das Bett, sondern ging mit in das kleine Bad und beobachte sie, wie sie sich auszog und wieder lange einseifte, ihre Haare zum zweiten Mal gründlich wusch. Als sie fertig war und schließlich wieder vor ihm stand, nass und nackt, hielt er es nicht mehr länger aus und umarmte sie. Endlich konnte er das tun, wonach er sich unbewusst gesehnt hatte, seit er ihr an der Tankstelle begegnet war, obwohl sie ihn da noch richtig abgestoßen hatte. Aber jetzt war sie sauber und stank nicht mehr und er hatte das große Verlangen, sie zu umarmen und ihre Haut zu streicheln, diese schöne, dunkle, samtene Haut. Sie schien seine Liebkosungen, die sich über ihren ganzen Körper erstreckten, zu genießen, denn sie gurrte leise, wie eine kleine Katze, umschlang mit ihren langen Armen seinen Hals, und schmiegte sich eng an ihn. Und sie tat noch etwas, was er nicht erwartet hatte und was ihm ebenfalls ausnehmend gefiel. Sie schloss die Augen und suchte mit ihrem Mund den seinen, küsste ihn aber nicht, öffnete ihn nur ein wenig und wartete, dass seine Lippen die ihren berührten, dass er seine Zunge in ihren Mund schob, dass er endlich das tat, was sie von ihm erwartete. Sie erwiderte seine Küsse voller Inbrunst. Lange blieben ihre Lippen aufeinander gepresst und ihre Zungen wanderten in ihren Mündern umher und eine Menge Speichel wurde ausgetauscht und viele Hormone wurde freigesetzt und so wurde der Boden für all das bereitet, was in dieser Nacht noch kommen sollte. Sie drückte, während sie sich küssten, ihren mageren Körper an seinen, nahm dann seine Hand und legte sie auf eine ihrer kleinen Brüste und er fühlte erstaunt, wie die ohnehin schon großen Brustwarzen noch größer und sehr steif wurden. Er ließ die Hand auf ihrem Busen, betastete und drückte die kleinen Hügel, rieb an den Warzen, um auf jeden Fall ihren erigierten Zustand zu erhalten. Die andere Hand legte er auf ihren Hintern, der ihm nun gar nicht mehr klein und kindlich vorkam, sondern fest und rund und vor Erregung vibrierend, besonders als er mit den Fingern tief in die Spalte eindrang und quasi durch die Hintertür den Haupteingang erreichte und dort Einlass heischte, der ihm auch breitwillig gewährt wurde. Ihre Erregung wuchs und auch seine hatte deutlich zugenommen. Sie gingen zurück in das Zimmer, er zog sich rasch aus und sie legten sich, nun beide nackt und immer noch nass, doch zunehmend durch den Schweiß, den beide verströmten, auf das große Bett und setzten ihr Vorspiel höchst variantenreich fort. Er streichelte ihre Haut ausgiebig und voller Zärtlichkeit und sie genoss ganz offensichtlich seine Berührungen, denn sie betastete ihn ebenfalls ausgiebig und bald ergänzten sie das Spiel ihrer Finger durch zahllose Küsse auf alle möglichen Stellen ihrer Körper. Schließlich nahm sie sein groß und steif gewordenes Glied erst in die eine, dann in die andere Hand, drückte und streichelte es und erreichte, dass er sehr geil wurde. Sie hielt dabei die Augen geschlossen und seufzte voller Lust. Sie war eine wahre Könnerin, vielleicht, so dachte er einen Moment lang, weil sie sich ihr Zubrot durch Prostitution verdiente, aber wenn schon, sie war jetzt hier bei ihm und nur für ihn da und nur das zählte. Dann begann er ihre schwarze Muschi mit dem rosaroten Loch ausgiebig zu lecken und er merkte, wie sie zuckte und ihr Becken rhythmisch hob und senkte und das machte ihn weiter heiß und er merkte, wie sich sein Orgasmus langsam anbahnte, wie es in seinen Lenden zog und er es nicht mehr lang aushalten könnte. Er flüsterte, er sei soweit und wie sie es am liebsten hätte. Ohne zu reden, nur durch die Bewegungen ihrer Hände, dirigierte sie ihn in die Rückenlage. Doch noch bevor sie sich auf ihn hockte, gestand er ihr, bereits heftig keuchend, dass er keine Kondome dabei habe, ob sie denn welche habe. Sie antwortete nur, dass er keine bräuchte und sie auch nicht, dass er nichts zu befürchten habe, weil sie garantiert sauber sei und er nichts, weil sie in diesen Tagen nicht empfängnisbereit sei. Er solle aber jetzt den Mund halten und weitermachen.

 

Dann war es endlich soweit. Sie hockte auf ihm, führte sein Glied vorsichtig in ihre Scheide und begann dann ihren Unterleib rhythmisch zu bewegen. Er sorgte mit kurzen, heftigen Stößen dafür, dass sein Glied immer wieder tief in sie eindrang. Sie stieß kleine Schreie aus und ihre Bewegungen wurden schneller, heftiger und unkontrollierter. Aber als er merkte, dass er kurz vor der Entladung war, unterbrach er trotz ihrer Versicherung, es könne nichts passieren, seine rauschhaften Bewegungen und zog sein Glied aus ihr heraus. Sie war irritiert, vielleicht sogar enttäuscht, weil sie sich immer noch in einer Phase der sich widerholenden Orgasmen befand, was er deutlich an den reflexhaften Bewegungen ihres Beckens, dem leisen Stöhnen, dem verzerrten Gesichtsausdruck und den geschlossenen Augen festzustellen glaubte. Sie stellte sich aber klaglos auf die neue Lage ein, nahm sein Glied wieder in die Hand und brachte ihn mit schnellen, gekonnten Bewegungen rasch zum Höhepunkt. Er ejakulierte und war somit absolut und vollständig befriedigt. Schwer atmend, nach Luft geradezu ringend und schweißgebadet blieb er nach diesem Galopp weiter auf dem Rücken liegen und versuchte sich zu erholen, sich zu entspannen, neue Kräfte zu sammeln und sich vor allem klar zu machen, dass er soeben, trotz der Unterbrechung, einen der schönsten Orgasmen seines ganzen Lebens erfahren hatte und dieses höchst angenehme Erlebnis sollte möglichst lange nachwirken. Amy dagegen schien sich weder sehr angestrengt noch eine besondere Erfahrung gemacht zu haben, denn sie lag wortlos und völlig entspannt neben ihm. Die Müdigkeit fing an, ihn zu übermannen und er war gerade dabei einzuschlafen, als er spürte, wie ihre Hand erneut nach seinem Körper tastete und gleich darauf gezielt begann, sein schlaffes Fleisch wieder aufzurichten. Er war sofort hellwach und zu seinem eigenen großen Erstaunen, gelang ihr das auch nach einiger Zeit und sein Erstaunen wuchs noch weiter, als sie sich, immer noch wortlos, erneut auf ihn hockte, in exakt der selben Stellung und ihren Unterleib wieder sanft und gleichmäßig und sehr präzise bewegte. Sie brauchte wieder viel Zeit, gab aber nicht auf und er merkte, dass sie erneut von kleinen Orgasmen geschüttelt wurde, während er bisher nur ruhig dalag. Aber diese Erkenntnis schien ihn, seinen Körper und vor allem seinen Schwanz direkt zu beflügeln, denn er merkte, wie sich dieses wunderbare Gefühl, dieses körperliche Sehnen erneut in ihm aufbaute und nach Erlösung drängte. Ohne dass er selbst viel machte, nur ab und zu ihre kleinen Brüste drückte und ihren Hintern an sich zog, kam er zum zweiten Mal an diesem denkwürdigen Abend und entlud sich in ihr und diesmal ohne Vorsichtsmaßnahmen. Sie schien es zu merken, weil am Ende auch seine Beckenbewegungen etwas schneller geworden waren und er nun auch stöhnte, aber sie schrie nun regelrecht auf und trommelte mit ihren Fäusten auf seine Brust und stöhnte, er solle nicht aufhören, er solle um Gottes Willen weitermachen bis in alle Ewigkeit, das sagte sie tatsächlich. Aber natürlich musste er aufhören, allein schon, weil sein Schwanz nach der erneuten Ejakulation fast in sich zusammenbrach, völlig schlaff wurde und von selbst und freiwillig die Grotte verließ, in der er so maßlos verwöhnt worden war. Diesmal schien auch Amy voll auf ihre Kosten gekommen zu sein und gab von ihren Gefühlen viel mehr Preis, als beim ersten Mal. Sie schluchzte und weinte, versicherte aber mehrfach, es sei die Freude, die sie überwältigt habe. Als sie sich weiter beruhigt hatte, sagte sie, dass es ihr noch nie so gut gegangen, in ihrem ganzen Leben nicht, wie in dieser Nacht, der Sex mit ihm sei wunderschön gewesen und er sei alles andere, als ein alter Mann, er sei ein junger Hengst, ein wilder Hahn, ein perfekter Geliebter. Er freute sich über ihre Worte und war glückselig, dass er es tatsächliche geschafft hatte, in kurzer Zeit zweimal einen Orgasmus zu bekommen und, was ihm fast noch wichtiger war, diese junge Frau, die vermutlich andere, jüngere, potentere Liebhaber gewohnt war, auch bis in das Paradies zu treiben. Aber nun war er völlig ausgelaugt und erschöpft und beide schliefen auch rasch eng aneinander geschmiegt ein und wachten erst auf, als die Sonne schon hoch am Himmel stand.

 

Nachdem sie sich frisch gemacht hatten, fuhren sie in dasselbe Restaurant und bekamen ein üppiges Frühstück serviert. Es war wieder erstaunlich, welche Mengen an Brot und Eiern, an Früchten und Kaffee das Mädchen vertrug, während er immer noch von dem großen Steak des Vorabends satt war und nur wenig aß. Sie beschlossen, den Tag hier zu verbringen und erst am nächsten Tag weiterzufahren. Er scheute sich ihr zu sagen, dass er an diesem Tag noch bis zum Flughafen müsse und dass am Abend sein Rückflug stattfinden würde. Er scheute sich, weil er den Zauber, der sich mittlerweile eingestellt hatte, nicht zerstören wollte oder weil er Angst hatte, dass sie enttäuscht und dadurch zurückhaltender werden könnte. Er versprach ihr aber auch nicht, sie auf jeden Fall bis zu ihrer Tante zu bringen, weil die Stadt, wo sie lebte, nicht auf dem Weg lag, den er nehmen musste. Er sagte nur vage, dass am nächsten Tag noch genug Zeit sei, über die Einzelheiten nachzudenken. Während er beobachtete, mit welcher Wonne sie ihr Frühstück regelrecht verschlang, wiederholte er seinen Vorschlag, sie mit neuen Kleidern auszustatten, die alten seien eine Zumutung und reif für die Mülltonne. Selbstverständlich nahm sie sein Angebot begeistert auf, und noch während sie aß, erkundigte er sich nach einem Laden mit Kleidern und Schuhen und all den Sachen, die eine schöne Frau unbedingt brauchte. Sie mussten ein Stück fahren und die Auswahl in dem Geschäft war nicht gerade überwältigend, aber sie fanden alles, was Amy brauchte. Sie war restlos glücklich und probierte verschiedene Kleidungsstücke, Röcke, Hosen, Blusen, T-Shirts und auch diverse Artikel an Unterwäsche an. Immer, wenn sie etwas Neues anhatte, musste er den Kopf in die Umkleidekabine strecken und ihr sagen, ob es ihr stand, ob es ihm gefiel, ob sie es nehmen solle und ob er es wirklich für sie kaufen würde. Er hatte Spaß an ihrer kindlichen Freude, erkundigte sich aber zwischendurch, ob man hier seine Kreditkarte akzeptierte. Man tat es und so sagte er zu Amy, sie könne sich aussuchen, was sie wolle, wichtig sei, dass es ihr gefalle und dass sie glücklich sei. Sie sei sogar sehr glücklich, versicherte sie, und gab ihm als Beweis einen langen, höchst erotischen Kuss in seinen Mund, der sicher in der Lage gewesen wäre, einen Scheintoten zu erwecken. Zum Glück war zu dieser frühen Stunde noch kaum Kundschaft in dem Laden und das Personal war sehr zurückhaltend. Beratung war hier ein Fremdwort und nur an der Kasse saß ein junges Mädchen, das aber vor allem mit einer Comiczeitschrift beschäftigt war. Als es nichts Neues mehr gab, was Amy anprobieren wollte, hatte sich ein kleiner Berg an Kleidungsstücken vor der Umkleidekabine angehäuft, dazu sollten noch Schuhe, Kosmetika und ein paar einfache Schmuckstücke kommen, das alles gab es in diesem Laden und auch eine Tasche aus Plastik, die zwar für seinen Geschmack sehr hässlich, aber groß genug war, um all die Schätze zu verstauen.

 

Amy wollte nun unbedingt zurück in das Motel, um all ihre Schätze, all ihre Träume an- und auszuprobieren und um sich für das Mittagessen fein zu machen, wie sie es ausdrückte. Sie war dann auch eine ganze Weile damit beschäftigt und er hatte das Vergnügen, sie nicht nur beim An- und Ausziehen zu beobachten, diesmal ganz ohne Kabine mit Vorhang, dafür mit direktem Sichtkontakt, nein, er hatte noch viel mehr Vergnügen, weil sie nichts dagegen hatte, dass er sie nahezu pausenlos fotografierte. Dies bereitete ihm deswegen eine große Freude, weil nun ein weiterer, lang gehegter und nie realisierter Traum in Erfüllung ging. Vielleicht ist es ein Grundbedürfnis für Männer, Frauen beim An- und Ausziehen zu beobachten, sie dabei sogar zu fotografieren oder zu filmen, blieb aber wohl nur den Profis vorbehalten, in der Modebranche arbeiteten. Er war jedenfalls glücklich und hielt alle möglichen Kombinationen der verschiedenen Kleidungsstücke in seinen Bildern fest. Amy spielte eifrig mit, realisiere allerlei Einfälle, obwohl sie ja so viele Sachen gar nicht hatte, aber wenn man sich einen Slip über den Kopf zieht oder den BH als Mütze umfunktioniert, kommen schon einige Varianten zustande. Am meisten begeisterte ihn aber, dass sie sich auch völlig nackt ausgiebig fotografieren ließ und auch ohne Assessoires einen großen Einfallsreichtum an Köpersprachen und Gesichtsausdrücken beherrschte. Aber nicht nur das, sie forderte ihn sogar direkt auf, alles, aber auch alles, was er wollte, alle Teile ihres Körpers, auch die intimsten, ausgiebig aufzunehmen. Sie merkte wohl, dass sie ihm damit eine große Freude machte und dass sie auf diese Weise seine Geschenke ein wenig kompensieren konnte. Sie war das perfekte, superschlanke Fotomodell und es störte ihn mittlerweile gar nicht mehr, dass ihr Gesicht nicht ganz das hielt, was der Körper versprach. Aber sie war auch nicht hässlich, und nachdem ihre Haare wieder schön locker waren, voller natürlicher Locken, aber ohne Dreck und Filz, sah sie sogar ganz gut aus. Sie war auf jeden Fall keine süßliche Schönheit, sondern trotz ihrer Jugend eine markante Persönlichkeit mit einer gewissen Ausstrahlung. Sie war tatsächlich schon 18, er hatte schon beim Abendessen darauf bestanden, ihren Ausweis zu sehen, weil er vermeiden wollte, irgendwelche Probleme wegen ihres Alters zu bekommen. Schließlich hätte er bei Weitem ihr Vater sein können und das hätte den einen oder anderen sittenstrengen Menschen vielleicht gestört und Kontakt mit der Polizei oder gar eine Anklage wegen Verführung von Minderjährigen war das Letzte, was er sich wünschte. Sie hatte laut gelacht, als er ihr das gesagt hatte, kramte dann aber den Ausweis der Schulbücherei aus einer Art Portemonnaie und er war beruhigt. Sie war zwar erst seit ein paar Wochen volljährig, aber immerhin hatte ihre Aussage gestimmt.

 

Zwischen Umkleiden und Fotografieren tauschten sie heiße Küsse aus und umarmten sich oft, vögelten aber nicht. Das wollte er sich, seine Grenzen sehr wohl kennend, für die Nacht aufheben. Und Amy war vielleicht ganz froh, weil sie sich voll ihrem neuen Glück widmen konnte. Nachdem sie die beste Kombination für den Nachmittag gefunden hatte, einen kurzen dunkelblauen Rock, der ihre Oberschenkel gerade mal zur Hälfte bedeckte und eine weiße Bluse, deren Knöpfe sie weitgehend offen ließ, um so auf ihren kleinen, aber durchaus vorhanden Busen hinzuweisen. Da sie wieder keinen BH trug, obwohl sie sich sogar zwei gekauft hatte, hoben sich ihre großen Brustwarzen, die ständig erregt zu sein schienen, sehr deutlich auf dem weißen Stoff der Bluse ab und erzählten ein Geheimnis, das jedoch kaum eines war. Dazu zog sie weiße Socken und weiße Turnschuhe an und dann stand ein perfektes, sexy Schulmädchen vor ihm. Bevor sie damit begann sich ausgiebig zu schminken, sage sie ihm, sie würde nun ihr altes T-Shirt und die Shorts feierlich in den Mülleimer stecken und er müsste das in Bildern festhalten. Es sei das Ende ihres alten Lebens und jetzt begänne eine neuer Abschnitt. Er tat es gerne und überlegte sich kurz, ob sie die Sachen noch einmal anziehen sollte, sozusagen zur Dokumentation, verzichtete aber darauf, da er sie ja in ihrem alten Leben schon in dem Wäldchen ausgiebig fotografiert hatte. Das war erst gestern gewesen, aber es kam ihm schon wie eine kleine Ewigkeit vor, weil er es schon erfolgreich verdrängt hatte, denn es war ihm unangenehm, daran zu denken, wie sie in gutem Glauben, dankbar zu sein, sich an ihn herangemacht und wie saublöd er darauf reagiert hatte. Nachdem sie mit Schminken fertig war, sie hatte sich vor allem auf ihre Augen konzentriert, ihre Fingernägel bedurften einer professionellen Behandlung und nachdem sie sich ausgiebig mit Parfüm bestäubt hatte, sie hatte genau auf diese Marke bestanden, obwohl er gesagt hatte, es würde nicht zu ihr passen, war sie bereit zum Mittagessen und auch schon wieder mächtig hungrig, wie sie glaubhaft versicherte.

 

Die Auswahl an Lokalen im Ort war begrenzt, aber es gab da noch ein asiatisches Lokal, das laut Internet eine Auswahl von hervorragenden chinesischen, thailändischen und pseudoasiatischen Gerichten gemäß dem neuesten Trend der sogenannten fusion kitchen anbot. Als Amy wissen wollte, was das sei, erklärte er ihr, es sei der Versuch Hamburger und Sushi zu kombinieren. Bevor sie sich aber zum Mittagessen aufmachten, suchte sie noch ein Nagelstudio auf. Eine junge, asiatisch aussehende Frau verpasste Amy wunderschöne, neue Fingernägel, voller kleiner phantastischer Motive waren. Ihr gefiel das sehr, ihm erschienen das Ganze aber zu aufdringlich. Das sagte er ihr aber nicht, im Gegenteil, er lobte ihre Wahl und sie strahlte um so mehr. Nach den Fingernägeln kamen auch noch die Fußnägel an die Reihe und auch diese erstrahlten schon nach kurzer Zeit in einem intensiven, ja geradezu aggressiven Rot, das aber perfekt zu der dunklen Farbe ihrer Füße und Beine passte. Einen Besuch bei dem benachbarten Friseur lehnte sie jedoch ab und gestand ihm, dass sie noch nie bei einem Friseur gewesen war. Ihre Mutter würde, wenn es nötig war, die Haare mit einer einfachen Schere kürzte. Im Übrigen könne man mit ihren afrikanischen Haaren gar nicht viel machen, man könne ihre Form und die vielen Locken einfach nicht verändern und von gefärbten Haaren würde sie nichts halten, jedenfalls nicht bei solchen. Die Haare seien immer noch kurz genug und außerdem frisch gewaschen, mehrfach sogar, und deswegen brauche sie keinen Friseur. Dann saßen sie in dem kleinen Lokal und bestellten zwei verschiedene Gerichte und bekamen jeweils ganz ordentliche Portionen serviert, Mischungen aus Schweine- und Hühnerfleisch mit viel Gemüse und Pilzen, dazu reichlich Soße und viel Reis. Aber während es ihm durchaus schmeckte, natürlich nicht so, wie in China, wo er auch schon gegessen hatte, wie er etwas angeberisch prahlte, war Amy weniger begeistert. Der Grund war, dass sie sich gleich zu Anfang den Mund mit der roten Chilipaste gehörig verbrannt hatte. Sie hatte auf den ersten Löffel, den sie in den Mund steckte, sie aß weder mit einer Gabel noch gar mit Stäbchen, Reis und süß-saures Schweinefleisch gehäuft und darüber sehr großzügig diese schöne, rote Paste verteilt. Noch ehe er sie darauf hinweisen konnte, dass das nicht so gut sei, hatte sie den Löffel mit Inhalt in den Mund gesteckt. Daraufhin war sie richtig blass geworden, soweit man das bei ihrer dunklen Hautfarbe sagen konnte, und hatte ihr Gesicht fürchterlich verzogen. Tränen traten ihr in die Augen und sie trank schnell ein ganzes Glas Wasser leer, keuchte, atmete schwer und würgte. Der Schock hielt aber nicht lange an und sie aß tapfer weiter vermied aber die rote Paste und nahm auch keine Sojasoße, obwohl er ihr diese empfahl, sie würde chinesischen Gerichten erst den richtigen Geschmack geben. Sie behauptete außerdem steif und fest, dass es ihr gut schmecken würde, obwohl er diesen Eindruck rein gar nicht hatte, bis auf den Nachtisch, irgendeine bunte Creme, die ihr so gut schmeckte, dass sie auch seine Portion aufaß.

 

Nach dem Essen fuhren sie in der Gegend herum, ohne ein konkretes Ziel zu haben. Die Landschaft war flach und ziemlich langweilig, es gab viele Felder, ab und zu ein paar Kühe, hier ein kleiner Fluss, dort ein kleiner Hügel. Sie durchquerten ein paar Ortschaften, die viel kleiner und langweiliger waren, als die, in der ihr Motel war. Ab und zu hielt er an und bat sie, für Fotos zu posieren. Das tat sie wie immer, sehr gerne und sehr gekonnt. An einer geschützten, abgelegenen Stelle, ähnlich dem Wäldchen des Vortags, wo das Risiko eines unerwünschten Besuchs sehr gering war, zog sie sich ohne Vorankündigung aus. Er war wieder einmal verblüfft, machte aber dann eine ganze Reihe wunderschöner Bilder von dieser jungen Frau, wie sie vor ein paar Bäumen posiert, sich im Gras räkelt oder mit der langweiligen Landschaft im Hintergrund. Er wieder begeistert und sagte ihr, dass sie Klasse sei und er es sehr zu schätzen wisse, was sie für ihn tat. Sie antwortete kokett, dass sie das nur für ihn täte, für einen anderen niemals, aber er sei so gut zu ihr und ihr würde alles gefallen, was er täte oder von ihr verlange. Und dann sagte sie noch etwas, was ihn glücklich und verlegen machte, sie sagte: «I love you really, believe mi, I do it.» Der Nachmittag war wieder sehr heiß und sie begannen zu schwitzen, es bildeten sich Flecken unter den Achseln, auf der Stirn erschienen Schweißtropfen und die Farben in ihrem Gesicht verwischten sich und zu dem Geruch ihres Parfüms und des frischen Dufts nach dem Bad, mischte sich nun wieder ein etwas strenger Geruch. Es war kein Wunder, dass sich beide nach einem kühlen, ruhigen Ort sehnten und er sich auch noch nach einem kühlen Bier. So war es nicht verwunderlich, dass sie bald wieder im Motel waren und hinter dem Haus sogar einen angenehmen, schattigen Platz fanden, auf den sie die Stühle aus ihrem Zimmer stellten.

 

Nun erzählte er ihr aus seinem Leben, Dinge, die ihm wichtig waren und ihn geprägt hatten. Er erzählte von seiner Frau, die er sehr liebte und die ihn nur schweren Herzens auf diese Reise hatte gehen lassen. Er zeigte ihr Bilder auf dem Handy von seinen Kindern und den kleinen Enkeln, die er zu ihrem großen Erstaunen auch schon besaß. Er erzählte von seinem früheren Beruf und seiner damaligen Arbeit, und dass er jetzt Rentner sei und sich voll und ganz und mit großem Eifer der Fotografie widmen könne, die schon immer sein Hobby gewesen und nun quasi sein Beruf sei. Dazu zeigte er ihr eine ganze Reihe von Bildern, die zu seinen besten gehörten und die er immer dabei hatte. Sie betrachtete sie aufmerksam und hörte die ganze Zeit konzentriert und interessiert zu. Sie stellte auch immer wieder Fragen, aus denen er entnahm, dass sie wirklich mitbekam, was er ihr sagte und dass sie ihr Interesse nicht nur heuchelte. Dann sprach sie auch noch über sich, ohne dass er sie dazu aufgefordert hatte. Es war ihr anscheinend ein Bedürfnis, ihm vor allem noch eine Sache mitzuteilen. Sie würde von ihren Eltern kaum Geld bekommen, das habe sie ihm ja schon gesagt und die Chance mit irgendwelchen kleinen Jobs etwas zu verdienen, sei auch gering, die Gegend hier sei für so etwas zu arm. Aber als junge Frau brauche sie nun mal Geld, sie brauche Kleider, er solle bloß nicht glauben, dass sie immer nun in diesen dreckigen Klamotten herumlaufen würde, sie brauche Seife und Parfüm und Lippenstift, denn sie würde sich durchaus waschen und schminken und es seien nur die besonderen Umstände gewesen, weshalb sie ausgerecht da so dreckig war, als sie sich begegneten. Also, fuhr sie fort, was bleibt einer jungen Frauen schon anderes übrig, wenn sie an Geld kommen will, als anzuschaffen, als ihren Körper zu verkaufen, etwas anderes hätte sie ja nicht. Solange man jung und attraktiv ist, sei das kein Problem, es gäbe genug Männer, die sie ganz ordentlich bezahlten. Sie täte es aber ungern und selten und auch nicht mit allen, nur mit solchen, die ihr sympathisch seien. Leider habe sie aber in letzter Zeit niemanden dieser Art getroffen, deswegen sei sie so knapp bei Kasse. Während sie das erzählte, begann sie sich immer mehr aufzuregen. Sie habe zum Glück auch noch keine schlechte Erfahrung mit den Männern gemacht, sie wurde noch nie von einem Freier geschlagen, obwohl das oft vorkomme, in ihrem Milieu sei Gewalt alltäglich, und sie sei auch noch nie gegen ihren Willen benutzt, noch nie vergewaltigt worden, obwohl das auch nur Glück sei, weil sie einige Mädchen kenne, denen das passiert sei, sogar von Brüdern und Freunden. Dann beendete sie abrupt ihre Ausführungen und fragte ihn ängstlich, was er jetzt von ihr dächte, ob er sie immer noch möge, nachdem er wisse, dass sie manchmal eine kleine Nutte sei, aber das seien ihre Schulfreundinnen auch, das sei üblich. Er beruhigte sie und versicherte ihr mehrfach, dass ihm das nichts ausmache, sie sei ein anständiger Mensch und sie müssen zusehen, wie sie über die Runden käme. In seinem tiefsten Inneren war er aber doch schockiert, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Nun war ihm auch klar, woher sie all die Fertigkeiten und Erfahrungen im Bett hatte. Sie glaubte seinen Versicherungen und machte nun wieder einen ruhigen, entspannten, ja glücklichen Eindruck. Sie nahm seine Hand, hielt sie fest, drückte sie, sagte Danke und gab ihm völlig unvermittelt einen Kuss. Und sehr unvermittelt sagte sie auch, dass sie sich nichts Schöneres vorstellen könne, als immer mit ihm zusammen zu sein und ihn zu lieben, von jetzt bis in alle Ewigkeit. Sie drückte das so pathetisch aus, dass er lachen musste und meinte, schon nach ein paar Tagen würde sie vor Langeweile sterben und sich nach einem jungen Mann sehen und nicht länger mit so einem Alten, wie ihm, zusammen sein wollte. Sie wiedersprach heftig, er fühlte sich geschmeichelt und so beließ er es bei ihrem Widerspruch.

 

Auch der schönste Nachmittag endet irgendwann, spätestens, wenn sich die Sonne dem Horizont nähert. Sie verließen den schattigen Platz und Amy bestand darauf, sich noch einmal umzuziehen, sich noch einmal zu verwandeln und wieder machte er einige Aufnahmen, um diesen Prozess in allen Einzelheiten festzuhalten und jedes Detail ihres Körpers nach Hause mitzunehmen. Er war glücklich und auch sie schwelgte in dem kleinen Rausch, den materieller Besitz für kurze Zeit entfachen kann. Sie wählte für das Dinner ein kurzes, hellblaues Kleid, das ihre schmale Figur perfekt betonte und sie sehr attraktiv erscheinen ließ, dazu elegante rote Schuhe mit hohen Absätzen. Das Kleid war großzügig ausgeschnitten und man sah die Träger und die Ansätze der Körbchen eines minimalen, fast durchsichtigen roten BHs, mehr brauchte sie nicht und leider konnte auch dieses Kleidungsstück ihren Busen nicht vergrößern, und wenn er von oben in ihren Ausschnitt blickte, sah er fast nichts, aber auch das war in Ordnung, er hatte sich daran gewöhnt. Um den Hals trug sie eine Kette aus bunten Steinen und an den Armen mehrere Ringe aus ebenfalls bunten, geflochtenen Bändern. Wieder schminkte sie sich mit großer Sorgfalt, setzte aber andere Schwerpunkte, betonte ihre feminine Seite, indem sie ihren Mund grellrot anmalte. Sie fragte, ob ihm das gefalle und er nickte, denn der Kontrast zu der dunklen Haut war wieder genial und der Lippenstift entsprach weitgehend der Farbe ihrer High-heels. Während sie sich fertigmachte, beklagte sie, dass sie nicht mehr Rundungen habe, und fragte ihn besorgt, ob sie ihm auch so gefalle. Sie war sehr zufrieden, als er dies eilfertig bestätigte. Auch sie war zufrieden, weil diesmal ihre Fingernägel die richtige Form hatten. Am Ende des Verschönerungsprozesses bewunderte sie sich ausgiebig in dem Spiegel im Bad und war mit dem Resultat offensichtlich sehr zufrieden, denn sie summte nun fröhlich vor sich hin. Er lobte sie sehr für ihren Geschmack, sagte, dass sie wirklich schön und elegant aussehen würde, wie eine junge Dame vor ihrem ersten Ball. Er machte auch noch ein paar Bilder von ihr, diesmal auch vor dem Haus. Es war in der Tat eine deutliche Verwandlung, die mit dem Mädchen stattgefunden hatte. Gestern noch ein unscheinbarer, fast hässlicher, müffelnder Teenager in ausgeleierten, schmutzigen Klamotten, ein Mensch, den er eigentlich nur abstoßend fand. Heute dagegen eine gut aussehende junge Dame, die immer unwiderstehlicher auf ihn wirkte und der er am liebsten jetzt gleich das Kleid vom Leib gerissen hätte und die spärliche Unterwäsche dazu, um sie auf das breite Bett zu werfen und sich auf sie zu stürzen und sie zu lieben, zu lieben, zu lieben. Aber eine solche halbe Vergewaltigung hätte den Zauber zerstört, der sie mittlerweile umgab und ihre kunstvolle Bemalung beschädigt und sie vermutlich nur wütend statt glücklich gemacht. Er beherrschte sich und tröstete sich mit dem Gedanken, dass ihm die kommende Nacht all die Freuden bringen würde, die er sich als Mann nur wünschen konnte.

 

Sie fuhren noch einmal zu dem Steakrestaurant, und während sie genau dasselbe wie am Vortag bestellte, versuchte er diesmal die frische Leber, die als Tagesangebot auf einer schwarzen Tafel vermerkt war. Sie war wieder sehr zufrieden, er dagegen tat sich schwer, an Leber mit Mango, Süßkartoffeln und Broccoli Gefallen zu finden. Aber sein Hunger auf Nahrung war ohnehin nicht ausgeprägt, im Gegensatz zu all dem anderen Hunger, der ihn umtrieb und so hörte er bald auf zu essen und beobachtete, wie sie voller Inbrunst ein Stück Fleisch nach dem anderen von ihrem Steak abschnitt, mit brauner Soße aus der Flasche beträufelte, voller Behagen in den Mund steckte, lange und genussvoll kaute, um es schließlich mit eine paar Schlucken Cola hinunterzuspülen. Dann kamen ein paar Pommes an die Reihe, die ebenfalls mit Soße und Cola gleitfähig gemacht wurden. Sie schaute ihn dabei immer wieder vergnügt und dankbar an, und als sie alles aufgegessen hatte, fragte sie, ob sie auch noch die Leber haben könne, die zum größten Teil auf seinem Teller kalt geworden war. Dann war sie satt und verzichtete auf das Dessert, das er ihr noch vorschlug und auch er nahm kein Eis, weil er kein Eis mochte und mit dem Grad der Sättigung zufrieden war, obwohl er wieder nicht viel gegessen hatte. Dafür trank er noch ein Bier und danach einen Kaffee, während sie das x-te Cola bestellte. Er zog sie auf und sagte, dass er befürchte, sie würde eine Colavergiftung bekommen und ihr Magen würde sich zersetzen. Dann erzählte er ihr die alte Geschichte, dass ein rohes Stück Fleisch in ein Glas mit Cola gelegt, sich binnen eines Tages auflösen würde. Sie lachte nur und fragte, ob er Zigaretten habe. Er verneinte und erklärte in leichtem Oberlehrerton, dass Rauchen schädlich sei und er es schon vor vielen Jahren aufgegeben habe. Sie sagte nur, das sei schade, wobei ihm nicht klar war, ob sie damit seinen Rauchstopp meinte oder dass er keine hatte, bestand aber nicht darauf, dass er ihr welche kaufte, weil der das ganz offensichtlich nicht wollte. Sie waren auch ohne rauchen glücklich, allerdings doch nicht ganz befriedigt, denn ganz einvernehmlich, ohne Absprache, machten sie sich auf den Heimweg, als ob sie magnetisch von ihrem Motelzimmer angezogen würden. Unterwegs hielt er an, beide stiegen aus und betrachteten die Landschaft, die in der Nacht und im Schein des vollen Mondes, der halbhoch am Himmel stand, einen seltsamen Reiz ausstrahlte. In ihm stiegen romantische, sentimentale Gefühle auf, die er seit seiner frühen Jugend in dieser Intensität nicht mehr gespürt hatte. Er umarmte Amy und sie küssten sich. Sie hielt die Augen geschlossen und genoss es offensichtlich in seinen Armen zu liegen, während er es nicht lassen konnte, immer wieder die Küsse zu unterbrechen und sie voller Wärme anzuschauen. Nach einem besonders langen Kuss, der wie schon am Vortag in der Dusche in ihm einen halben Orgasmus hervorrief, schmiegte sie ihren Kopf an seine Brust und flüsterte, so glücklich sei sie noch nie in ihrem Leben gewesen und sie sei sich sicher, dass sie es auch nie wieder sein werde. Auch er sei sehr glücklich mit ihr, war seine Antwort, aber im Gegensatz zu ihm, sei sie blutjung und würde sicher noch viele dieser Glücksmomente in ihrem Leben genießen, während er für sich da nicht so sicher sei. Er sei ja durchaus glücklich verheiratet, aber in der Beziehung zu seiner Frau würden mittlerweile die platonischen Werte überwiegen. Sie verstand ihn nicht gleich und er erläuterte, dass sie keinen Sex mehr miteinander hätten. Das verstand sie und fand es sehr schade, weil Sex so wichtig sei und so viel Spaß machen würde. Sie bot ihm an, immer wenn er Sex brauche, zu ihr zu kommen, sie würde ihm alles geben, was er wolle und noch viel mehr. Er war gerührt und scherzte, so oft könne er die weite und teure Reise gar nicht machen, wie er sie benötigen würde und wenn er sie jedes Mal mit neuen Kleidern ausstatten müsse, wäre er bald ein armer Mann. Aber sie sage, durchaus ernsthaft, das sei eine Ausnahme gewesen und sie würde niemals, wirklich niemals von ihm Geld für ihre Liebe verlangen. Er war wieder sehr gerührt und musste kämpfen, dass nicht ein paar Tränen in ihm hochstiegen. Dann war auch dieses kurze, romantische Zwischenspiel beendet, sie fuhren zurück in das Motel und das Finale ihrer kurzen, aber höchst intensiven Beziehung stand bevor.

 

Im Motel angekommen, wollte Amy wieder duschen. Es sei ein so herrliches Gefühl und sie könnten ja dieses Mal zusammen duschen, das sei eine neue Erfahrung, die sie noch nie gemacht habe und bloß vom TV her kenne. Er war einverstanden und dann standen sie in der engen Kabine und umarmten sich, während das lauwarme Wasser über ihre Körper rann. Amy war fast so groß wie er und so konnten sie sich auf Augenhöhe gegenseitig einseifen und abwaschen, sich betasten und drücken und küssen und stöhnen und so einen höchst intensiven, höchst spannenden Akt der gemeinsamen Körperreinigung vollziehen. Sie trockneten sich wieder nur flüchtig ab und legten sich gleich auf das große Bett, um ihr ungestümes Liebesspiel fortzusetzen und kaum eine Variante, die sie kannten, auszulassen. Sie fuhren fort, sich gegenseitig zu küssen, sich zu streicheln, sich anzufassen, sich aneinander zu schmiegen, ja sogar sich mit Armen und Beinen festzuklammern. Aber trotz allen Ungestüms gingen sie langsam und vorsichtig zu Werke. Er, weil er wusste, dass seine Möglichkeiten begrenzt waren, ihr alle Freuden zu spenden, die sie brauchte, um eine volle Befriedigung zu erreichen. Er durfte sich nicht zu sehr und nicht vorzeitig verausgaben, um das Liebesspiel möglichst lange auszudehnen. Sie, weil sie wohl genau das ahnte und bedacht war, sie zu einem gemeinsamen Höhepunkt zu führen. Da er ein erfahrener Mann und sie eine rücksichtsvolle, aber ebenfalls bereits erfahrene junge Frau war, die genau wusste, dass sie von ihm nicht das erwarten konnte, was ihr ein Gleichaltriger geboten hätte, zögerten sie diesen Höhepunkt ihrer körperlichen Vereinigung so weit wie möglich hinaus. Sie nahm dieses Mal seinen Penis in den Mund, saugte aber nur sehr vorsichtig, koste ihn vielmehr mit Zunge und Lippen und schien ihn gar nicht mehr loslassen zu wollen. Es waren schöne kribbelnde Gefühle, die seinen Unterleib durchzogen, wie eine Armada höchst wohlgesonnener Ameisen. Nun lechzte er nach ihrer Muschi, wollte ihr das geben, was sie ihm gerade so reichlich gab und damit sie sich gleichzeitig oral stimulieren konnten, sagte er, sie sollten in die 69-Stellung übergehen. Amy verstand sofort, drehte sich um und stieg mit einem Bein über seinen Körper, sodass nun ihr Hintern sich direkt vor seinem Gesicht befand. Nun fuhr sie gemeinsam mit ihrer erregenden Tätigkeit fort und er versuchte die Gefühle, die sie an seinem Glied hervorrief, auch in dem dunklen Bereich ihrer Muschi zu erzeugen, in dem die hellrote Tür zum Paradies schon weit offen stand. Während sie beide intensiv arbeiteten, merkte er, wie sein Körper sich auflud und wie sich schon überraschend bald ein Orgasmus ankündete, erst sehr vage und fluktuierend, sodass er schon befürchtete, es würde doch nichts werden, dann aber doch ziemlich konstant und immer deutlicher und drängender. Als ihm klar war, dass er seinen Höhepunkt nicht weiter hinauszögern konnte, sagte er Amy, sie solle sich wieder umdrehen und auf den Rücken legen und ihre Beine schließen. Sie tat es, öffnete aber ihre Beine ganz breit, um ihm zu signalisieren, dass sie bereit sei, ihn zu empfangen. Er drückte sie aber wieder sanft zusammen, legte sich auf sie und drang mit seinem Glied ein. Sie begriff schnell, was er wollte und half mit ihrer Hand nach, damit er den rechten Weg fand. Schließlich umschlossen seine Beine die ihren und er drückte sie zusammen. Auf diese Weise erreichte er, dass sein Glied den Widerstand in ihrer Scheide bekam, den er brauchte, um den Orgasmus vollends zu erreichen. Während er jetzt selbst aktiv wurde und sein Becken rhythmisch auf und ab bewegte, stellte er sich vor, dass sie ihren Höhepunkt gleichzeitig erreichen könnte, dass quasi ein einziger Orgasmus sie beide packen und schütteln könnte, dass nun alles synchron und in voller Harmonie verlaufen müsste. Als er merkte, dass sie auch leicht zuckte und bebte und keuchte, war er sich sicher, auf dem rechten Weg zu sein. Er hörte sie schon rufen, er solle sie nehmen, er solle sie nicht verlassen, er solle ihr alles geben, was er habe und er glaubte zu fühlen, wie sie ihre langen Beine um seinen Rücken schlang und mit ihren schlanken Händen alles abtastete, was es abzutasten gab. Aber beides, ihre Rufe und ihre Umklammerung waren nur eine Einbildung, eine so schöne Einbildung, dass er vor lauter Glück aufschluchzte und zu diesem Augenblick sagen wollte, „verweile doch, du bist so schön“, wohl wissend, dass schon kurz danach alles vorbei sein würde. Aber noch war es gar nicht so weit, noch stand ihm der Höhepunkt bevor und dieser trat dann auch sogleich ein. Ein wilder Orgasmus durchpulste ihn, schüttelte ihn und sein Samen drang ungeschützt in sie ein. Er war glücklich, es war wieder so schön, wie am Vortag, es war noch einmal einer der Orgasmen, die er nie mehr in seinem Leben vergessen, geschweige denn noch einmal erreichen würde.

 

Noch während er sich entspannte, von ihrem Körper glitt und sich neben sie legte, merkte er, dass Amy noch gar nicht so weit war, dass sie noch mehr Zeit brauchte, um zu ihrem Höhepunkt zu kommen. Den sollte sie aber unbedingt erreichen, wenn nicht zusammen, dann eben kurz hintereinander und so wandte er sich ihr wieder zu und begann sie weiter mit seiner Hand und dann auch mit seinem Mund zu bearbeiten, sie weiter zu stimulieren, sie zu drängen, anzutreiben, aufzugeilen, aufzuputschen. Er merkte, wie sie Fahrt aufnahm, wie ihr Körper wieder zuckte, wie sie ihre Augen verdrehte, dass man nur noch das Weiß der Augäpfel sah, wie sie immer lauter stöhnte, ihr Becken bewegte, mit ihren Händen irgendeinen Teil seines Körpers suchte und drückte und daran zerrte. Als er gerade mit seinem Mund ihre Muschi heftig bearbeitete, mit seinen Lippen saugte, mit seiner Zunge in sie eindrang, bewegte sie besonders intensiv ihr Becken, hob es an, sodass er seinen Mund kaum noch auf dem Objekt seiner Begierde halten konnte und in diesem Moment höchster Anspannung, als sie nun mit Sicherheit auch einen Orgasmus hatte, spürte er, wie ihre Feuchtigkeit auf einmal schlagartig zunahm, wie dieser Orgasmus geradezu aus ihr herausströmte und das Bett benetzte. Amy stöhnte und zuckte noch ein paar Mal, dann beruhigte sie sich, und als sie wieder entspannt nebeneinanderlagen, gestand sie ihm, dass sie völlig weggetreten war, dass sie ihr Bewusstsein wohl für einen kurzen Moment völlig verloren hatte und dass dieser Moment, in dem sie außer Kontrolle war, sicher der schönste in ihrem bisherigen Leben gewesen war. Sie schaute ihn mit ihren Rehaugen dankbar an und fuhr dann in einem deutlich verlegenen Ton fort, sie wolle sich bei ihm entschuldigen. Als er nachfragte, wofür, antwortete sie erst nicht. Als er weiterbohrte und sagte, man brauche sich doch nicht für die Glücksmomente zu entschuldigen, die man erleben würde, wurde sie konkreter. Wie schon gesagt, habe sie die Kontrolle über ihren Körper total verloren, sei in einem Nichts versunken, in einem Meer des Glücks und da sei es eben passiert. Was denn fragte er, nun schon ein wenig ungeduldig. Da sei es eben passiert, dass sie ihr Pipi nicht mehr halten konnte, dass alle ihre Körpersäfte in dem Moment des höchsten Glücks aus ihrem Körper geströmt seien. Ob er es nicht gemerkt habe, ob es nicht unangenehm gewesen war, ob er sich nicht genauso vor ihr geekelt habe, wie an der Tankstelle. Er war von ihrem Geständnis überrascht, aber weit davon entfernt, ihr einen Vorwurf zu machen. Ja, er habe gemerkt, wie ihre Feuchtigkeit schlagartig zugenommen habe, als sie sich in voller Ekstase wie wild verkrampft hatte, aber er habe nicht an Pipi gedacht, sondern nur, dass sie voll mit aufgestauten Flüssigkeiten war, die sich gelöste hatten. Aber, beruhigte er sie, selbst jetzt, da sie ihm das gesagt habe, würde es ihm nichts ausmachen und er würde sich auf keinen Fall vor ihr ekeln. Ekeln, das war einmal, das sei Vergangenheit. Jetzt seien sie ein echtes Liebespaar und da könne nichts, aber auch gar nichts ekelig sein. Sie war sehr dankbar, murmelte, dass sie ihn unendlich liebe, schloss die Augen und suchte nach seiner Hand. Diesmal aber nur, um sie festzuhalten, weil sie genau wusste, dass dieses Erlebnis einmalig war und man es nicht noch einmal erzwingen konnte.

 

Während Amy bald darauf seine Hand losließ, sich auf die Seite drehte, wie eine Katze zusammenrollte und einschlief und ihr regelmäßiger Atem zeigte, dass sie schon rasch den Tiefschlaf erreicht hatte, blieb er wach. Er war zu aufgewühlt und gerade dieses letzte Geständnis hatte ihn sehr berührt. Er konnte es nun nicht mehr leugnen, er hatte sich in dieses junge Mädchen verliebt. Eine hoffnungslose Liebe, die schon am nächsten Tag enden würde, weil er sie verlassen und zum Flughafen fahren müsste. Sie würden sich tränenüberströmt trennen, sowohl er als auch sie würden heftig weinen, stellte er sich vor, und sie würden sich wie auf einer Flucht trennen, mit der großen Angst, sich nie mehr wiederzusehen. Dieser Gedanke bereitete ihm große Pein und er überlegte, wie er solch einen schmerzensreichen Abschied vermeiden konnte. Er ließ die kurze Begegnung mit Amy noch einmal Revue passieren und war sich sicher, dass er ein solches Erlebnis nie wieder in seinem Leben haben würde und er glaubte auch, dass sie ihn sehr mochte. Das machte ihn ein wenig traurig, aber er war rational genug, um zu wissen, dass es Dinge im Leben gab, die tatsächlich einmalig waren und sich nicht wiederholten. Und in diesem Moment, als er ihren regelmäßigen Atem hörte und seine Hand, die er nach ihr ausstreckte, ihre warme Haut fühlte, fasste er einen Entschluss, um den Abschiedsschmerz drastisch zu verkürzen, ja gar nicht erst aufkommen zu lassen. Zugleich wollte er die Illusionen, die in ihm und vielleicht auch in ihr entstanden waren und sicher ohne Erfüllung bleiben würden, erst gar nicht weiter aufkeimen lassen. Es würde ein herber Schnitt sein und für sie sicher auch eine große Enttäuschung, aber es musste sein und so tat er es dann auch.

Yupag Chinasky

 

 

 

 

 

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